Wer zu spät regiert, den bestraft das Leben. Reißt Euch zusammen, verdammt!

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Normalerweise folgt auf eine Verlobung die Hochzeit. Bei Schwarz-Rot tobt stattdessen ein Scheidungskrieg.  Vor drei Tagen habe ich zum Ergebnis der Sondierungsgespräche zwischen Union und SPD geschrieben, das könne was werden mit Schwarz-Rot. Heute kommt es mir so vor, als ob das drei Jahre her wäre – so abgewirtschaftet wirken die künftigen Partner noch vor Beginn der Koalitionsverhandlungen. Auch interessant AnzeigeAuch interessant Anzeige ▶︎ Boris Pistorius urteilt hinter verschlossenen Türen über führende Unionspolitiker, die hätten „kein Gewissen“. Ich finde: Wenn er das wirklich glaubt, sollte er auf keinen Fall mit denen regieren! ▶︎ SPD-Chefin Saskia Esken wiederum nennt die Migrationspolitik der Union „brandgefährlich“. ▶︎ Und CDU-Chef und Möchtegern-Kanzler Friedrich Merz will ernsthaft 256 Politiker von Schwarz-Rot in 16 Arbeitsgruppen den Koalitionsvertrag erarbeiten lassen. Da kann man nur hoffen, dass dieses Opus magnum vor der nächsten Bundestagswahl fertig wird … Lesen Sie auch SPD lästert über CDU/CSU-Politiker: „Sie haben kein Gewissen“ Am Freitag Selfies in der Sonne. Doch am Montag lästerte die SPD übel über die Union. Die Grünen haben recht mit der Forderung, einen geringeren Anteil der Verteidigungsausgaben als geplant über Schulden zu finanzieren. Aber sie überziehen gewaltig mit dem Versuch, einer neuen Regierung vorgeben zu wollen, was damit alles finanziert werden soll außer der Ertüchtigung der Bundeswehr. Die Partei muss sich klar darüber werden, ob ihre Reden über die Verantwortung der politischen Mitte für den Fortbestand der Demokratie auch nur einen Cent wert sind. Wer hat denn dauernd geklagt, dass Deutschland viel zu lange auf Verschleiß gefahren worden sei und jetzt endlich investiert werden müsse? Es gibt auch für Grüne keine billige Flucht aus der Verantwortung für unser Land. Vor allem aber gilt das für Friedrich Merz und Lars Klingbeil. Ihr Plan, Schwarz-Rot über Mega-Schulden krisenfest zu machen, könnte scheitern – und wir haben ein Recht zu erfahren, wie der Merz’sche Plan B aussieht, sollten die Grünen stur bleiben oder die Klage der Linken gegen die Abstimmung am Donnerstag Erfolg haben. Stemmen sich gegen das Finanzierungspaket von Union und SPD: die Grünen-Fraktionschefinnen Britta Haßelmann (63) und Katharina Dröge (40) Foto: Ralf Günther/BILD Die Kanzlerschaft von Merz befindet sich schon in einer schweren Krise, bevor sie überhaupt begonnen hat. Die eigentliche Ursache der Krise ist, dass er nach Aufgabe zentraler Wahlversprechen selbst nicht mehr erklären mag, warum er glaubt, der richtige Kanzler zu sein. Sein Schweigen zu dem Irrsinn in Berlin lässt mich das jedenfalls vermuten. Vielleicht weiß er es selbst nicht mehr. Und SPD-Chef Lars Klingbeil macht keine bessere Figur. Er, der Vizekanzler werden möchte, überzeugt bislang nicht einmal die eigene Partei. Schwarze und Rote bemühen für ihre Schulden-Orgie die großen Gefahren der Weltpolitik (von Trump bis Putin). Die Welt warte nicht auf Deutschland. Das muss dann aber auch für die Regierungsbildung gelten. Die Ukraine kann nicht warten, bis 16 mal 16 Politiker von Union und SPD sich auf jedes Komma in einem Koalitionsvertrag verständigt haben. Sicher ist doch: Schwarz-Rot verfügt über eine Mehrheit im nächsten Bundestag. Deshalb sollten Union und SPD schnellstmöglich eine Regierung bilden und mit der Arbeit anfangen. Eine andere Mehrheit aus der demokratischen Mitte gibt es ohnehin nicht. Auch wer zu spät regiert, den bestraft das Leben. Reißt Euch zusammen, verdammt!

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